Es geschieht am heiter hellen Tag am Lac de Monieux.
Bei der Ankunft grüsst der belgische Nachbar die Müllers freundlich in dem er die Hand kurz hebt und unverständlich etwas murmelt. Die Ankömmlinge geniessen ein paar Minuten später den prallen Sonnenschein vom wolkenlosen Himmel in den aufgestellten Stühlen hinter ihrem Reisemobil sitzend. Vor ihnen den üppigen Schilfgürtel, welcher vom Wind arg zerzaust wird. Zwischen den grünen Schilfhalmen hervor erklingt das Quaken hunderter Frösche. Idylle pur.
Seinen Käffchen schlürfend, hört der Müller aufs Neue den Nachbar unverständliche Worte aussprechen. Die Lautstärke seiner Stimme schwillt immer stärker an. Irgend wie schwingt Panik zwischen den ausgestossenen Lauten zu den Müllers rüber. Was die wiederum hinter ihrem Reisemobil hervorlockt.
Sie können sich, um die Mobilecke schauend, nur schwer ein lautes Lachen über die ihnen dargebotene Szene verkneifen. Da watschelt, angeführt von einer resolut schnatternden Entendame ein ganzes Heer ihrer Artgenossen genau auf den reich gedeckten Nachmittagstisch des unverständlich sprechenden Nachbarn los.
Dieser versucht mit wilden, nicht koordinierten Armbewegungen in die Luft Herr der Lage zu werden. Die gefiederte Schar lässt sich jedoch nicht beirren und zieht munter weiter in die eingeschlagene Richtung des bereitgestellten Buffets. Die Müllers machen sich ebenfalls auf den Weg. Flugs rennt Müller zur Fotokamera. Derweil Frau Müller ein Enten-Ablenkmanöver einleitend eine rote Salatschüssel mit altem Brot und etwas Wasser füllt. Den Inhalt knetend, sich beherzt der Federschar in den Weg stellt und diese, mit Schnalzlauten und weichen Leckerli von Nachbars Tisch weglockt.
Das Manöver gelingt vorzüglich. Wie es scheint, sind aufgeweichte Brotbrocken für Enten eine besondere Delikatesse. Der Nachbar ist die Plagegeister los.
Fortan umzingelt die muntere Schar die Müllers und vom Nachbars Gesicht leuchtet die Schadenfreude.
Schade, dass man ihnen nicht verbal mit „Ente, kross“ kommen kann 😉
Solcherlei Drohen löst bei den Viecher einen kurzen Quak aus, dann sind sie wieder da. Beste Hilfe kommt von der einbrechenden Dunkelheit und dem anschleichenden Fuchs. Die Quäker verziehen sich deshalb auf den nahen Teich.
Eine riskante Hilfe für den Nachbarn. Wenn dem Müller das alte Brot ausgeht, dann ist sein Buffet dran geplündert zu werden.😉
Selbstlos hat Frau Müller keinen Moment an solcherlei Ungemach gedacht als sie mit der Futteraktion loslegte. Unser Buffet bestand an diesem Abend vorwiegend aus Früchten was die Entenschar nicht interessierte.
*lach* Verfressene Enten! So kann’s kommen…
und Müllers haben wieder was gelernt.