Es sind nur ein paar Wochen vergangen. Damals hielten Meldung über gigantischen Regenfällen in Mitteleuropa eine grosse Zahl von Menschen in Atem. Flüsse traten über die Ufer. Immense Schäden entstanden. Über die Medien bekamen wir Gelegenheit aus dem sichern Sofa zuzuschauen. Auch der Müller fieberte mit. Es ging um den Entscheid eine Radtour anzutreten oder nicht, zugegeben mehr um Eigennutz den aus Interesse wie es den Betroffenen vor Ort erging.
Das ändert sich wie ich aus dem Nachtzug in Hamburg steige. Nach wenigen Kilometern fahre ich mitten in die Bilder die noch ein paar Tage zuvor über meinen Bildschirm geflimmert sind. Gesperrte Strassen, nicht befahrbare Dämme, überall Sandabfüll-Stationen und weithin sichtbare Sandsäcke-Schichten. Seen wo eigentlich keine sein sollten,
Plattgewalzte Getreidefelder, verschobene Dammkronen. Ich habe mir meine Radtour entlang der Elbe anders vorgestellt. Wie manches Gespräche in den folgenden Tagen bestätigt, empfanden es vielen Fahrradbegeisterten so. Sie sagten ihre Vorhaben ab. Zum grossen Leidwesen derer welche mit dem Tourismus ihr Geld verdienen.
Mir teilte meine Gastgeberin vom ersten Übernachtungsort mit, dass ich grössere Umwege in Kauf nehmen müsse und Dämme nicht befahren werden dürften. Mir ist das egal. Bei einer dreiwöchigen Radtour gehören Anpassung aus unerwarteten Gründen dazu. Ich meine: „Sie sind das Salz in der Rad-Touren-Suppe!“
Und heute stöhnen wir über Hitze und Trockenheit. Dabei machen sie die wahren Sommertage!