Viel zu spät. Das Drachenfest begann vor Stunden. Wir sind erst auf der Anfahrt.
Zum Glück gibt es Parkplatzanweiser, da geht alles viel schneller, einfach und ruck-zuck.
Wir im Schuss und voll Vertrauen in die platzanweisende Person, fahren mit den blauesten Augen die man sich vorstellen kann in die Matschwiese. Eh wir es richtig fassen können, sind wir im Elend angekommen. Die zum Parken vorgesehene Wiese ist von Regen der letzten Tage aufgeweicht. Auf das Terrain sollte ein 3,5 t schweres Reisemobil wie unser FRIDOLIN nicht hingestellt werden.
Erste Selbstbefreiungsversuche scheitern kläglich. Auch Antischlupfregler helfen nicht weiter. Unterdessen der Ordnungsdienst mit einer Hand zum Sacktelefon greift und mit jemanden spricht. Die andere Hand dabei wilde Zeichen in die Luft schreiben lässt.
Derweil das Profil von FRIDOLIN’s mit Dreck gefüllt, die Vorderräder stille stehen dürfen, weil sie im Untergrund keinen Halt für eine Vorwärtsbewegung finden, lassen wir es gut sein und begeben uns endgültig ins Abseits. Warten der Dinge die da kommen werden.
Erst geht gar nichts. Bis nach einer gefühlten Ewigkeit das Grollen eines Traktors immer näher kommt und der sich vor dem Mobil in Abschlepp-Position bringt.
Der Fahrer lässig aus der Kabine springt und nach dem Abschlepphaken fragt. Müller schaut ziemlich doof wie ein Passant im zeigt wo er Solchen einschrauben muss. Gezeigt, getan, hängt FRIDOLIN an der Traktor-Leine.
Wird mit sanftem Zug aus seiner misslichen Lage befreit.
Wie Müller sich beim Bauern bedankt, kommt als Antwort: „ Kein Problem, letztes Jahr um die Tageszeit zogen wir den sechzigsten Wagen vom Acker.“
Nie mehr schimpft Müller, wenn hinter einem Traktor eine lange Autokolonne über die Hauptstrasse fährt. Bekommt doch vielleicht ein festgefahrenes Reisemobil Hilfe.