Kraftmaschine

Endlich, nach zwei Wochen warten, auf zur erste Physiotherapie. Die gefrorene Schulter soll „aufgetaut“ werden.

Mit einem mulmigen Gefühl legt sich Müller bäuchlings, mit entblössten Oberkörper, wie von Frau Physio geheissen auf den Massage-Tisch. Erst sanft, dann mit immer mehr Druck tastet sich die Therapeutin mit ihren sehnigen Fingern im Bereich der gefrorenen Schulter voran. Bis letztlich Müllers Augenwasser zu fliessen beginnt. Autsch, die Behandlung tut ganz schon weh.

„Wie fühlt es sich an?“, fragt die Knetenden.

„Es geht“, antwortet Müller kleinlaut. Nach einigen Minuten wird er gebeten sich auf den Rücken zu drehen. Die Frau Physio erfasst den Arm der zur erkrankten Schulter führt, reckt ihn in die Höhe und platziert eines ihrer Knie auf den Massage-Tisch neben Müller. Den Oberarm legt sie nun auf ihren direkt neben Müller ruhenden Schenkel .

„Nun wird es etwas unangenehm“, sie schliesst die Augen und greift mit dem ausgestreckten Daumen ihrer freien Hand in die Achselhöhe um nach einem bestimmten Muskel zu suchen. Derweil beginnt in der müllereschen Beuge ein „Feuerchen“ zu brennen, das mehr und mehr zu einem Vollbrand ausartet.

„Ganz locker bleiben, keine Gegenwehr“, wird der liegende Müller aufgefordert. Das macht er folgsam. Auch bei der zweiten und dritten Brandlegung.

„So fertig, bitte aufstehen. Den Arm hängen lassen und langsam nach hinten führen. Es darf nicht weh tun.“

Die Therapeutin schaut genau hin und freut sich diebisch. Müllers Arm bewegt sich tatsächlich so weit in Richtung Rückenverlängerung wie schon seit Wochen nicht mehr.

Müller aus dem Häuschen, japst überrascht: „Hoppla, das funktioniert schon ganz gut!“

„Nun zu Teil zwei der Behandlung Herr Müller. Kennen sie die Kraftmaschine für ihre Westentasche?“, fragt Frau Physio.

Müller schaut unwissend in die Welt. Die Antwort kennt er nicht. Wie er überlegt, wird ihm ein blaues Band aus Latex entgegengestreckt. Ihm dämmert es.

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Das legendäre Thera-Band ist gemeint. Er hätte es wissen müssen! Findet sich zuhause in Müller Strumpfschublade eine solche kleine Kraftmaschine.
Es werden gleich drei Übungen zur Verbesserung der Armrotation geübt. Wie der Müller diese einigermassen beherrscht, kann er sich anziehen. Sogar sein Unterhemd kann er jetzt ohne Schmerzen seine Unterhose stopfen.
Nachdem der nächste Termin fixiert ist, fährt Müller mit dem Fahrrad nach Hause. Nun gilt, dreimal täglich, jede Übung dreimal mit je zehn Wiederholungen ist die Hausaufgabe.

Nach mehreren Wochen zeichnet es sich ab. Alles richtig gemacht. Vielen Dank an alle Beteiligten und im Besonderen ans Latex-Band, das sich von Müller weiterhin dreimal täglich ohne Murren traktieren lässt.

Nachtrag an Womo-Fahrer:
Müller führt jetzt eine Thera-Band im Reismobil mit und hat trotz dieser Fitness-Maschine die Zuladung nicht überschritten. Es gibt also keine Ausrede, ausser der innere Schweinehund fährt auch Wohnmobil. Dann wird es allerdings schwierig.

 

 

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