Nesqueschlucht

Frühmorgens reisst die Müllers wildes Geschnatter aus ihrem leichten Schlaf. Dieser Leichtschlaf ergab sich durch Rescheren der Frau Müller in einem Reiseführer. Da las sie von Dieben, welche hier schon Reisemobile ausgeräumt hätten. Drum erklang noch vor dem Eindunkeln ihre Stimme mit gewissem Unterton an Müllers Ohr: „Alleine schlafen wir aber nicht hier?! Dann lieber zurück zum Schmudelplatz in Sault!“ Der Müller nickt. Was soll er sich gegen weibliche Intuition stemmen. Obschon Enten und Frösche auch wer sind.
Nach 22:00 Uhr steht noch ein Campingbus in der Nähe. Vor seiner Schiebetür sind zwei paar Schuhe auf dem Boden gestellt und auf dem Veloträger am Heck ist der Wasserkanister lose aufgelegt. „Die fahren nicht im Dunkeln weg“, denkt sich Müller. Bevor er in sein Bett schleicht, richtet er die Fahrkabine aber dennoch für einen fluchtartigen Schnellstart im Dunkeln ein.

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Nichts passiert, keine Diebe gehört oder gesehen, draussen fröhliches Entengeschnatter. Frau Müller erzählt von ihrem Traum in dem duftender Lavendel eine Rolle spielte. Wen wunderst bei der Kräuterkunde vom Vortag. Von Einbrecher hat sie glücklicherweise nicht geträumt.
Heute kommen die Wanderschuhe zum Einsatz. Wir wollen den Zugang der Nesqueschlucht erkunden.

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Auf der in Banon erstanden Karte ist ein Weg in eng aneinander gezeichnete Höhenkurven auszumachen. Dem Weg folgen wir nach dem Frühstück. Er führt im Schatten erst leicht, dann steil ansteigend auf den linken Rand der Schlucht.

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Oben angelangt sieht man wie Wasser und Eis in Millionen von Jahren diesen tiefen Einschnitt geformt haben. Für uns, die wir unsere Wanderung auf der rechten Talseite beenden wollen, bedeutet dies, 100 Meter runter, dann wieder 100 Meter rauf. Der Weg ist vorzüglich markiert. An den Wegweiserpfosten finden sich auch Höhenkoten. Die Angaben prüft der Müller mit seinem vom Vater geerbten Höhenmesser. Die Zahlen stimmen jedesmal um Strichbreite überein. Ein sicheres Zeichen, das auch das Wetter weiterhin stabil bleibt.

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Der Abstieg führt auf gutem Weg über teils ausgesetzte Stellen, vorbei an überhängenden Felswänden hinunter in die tiefste Stelle, welche gerade mal dem Lauf der Nesque Platz bietet.

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Nicht auszudenken was hier unten abgeht, wenn oben in Monieux ein Gewitter losbricht. Wir wiegen uns in Sicherheit. Die Sonnenstrahlen werden nicht von dunklen Wolken zurückgehalten. Nachdem der Bach auf glitschigen Steinen einer Furt überquert ist, laufen wir noch wenige flache Meter an der Chappell Saint Michel vorbei, bis uns der Weg wieder steil nach oben führt. Auf dem Weg dahin, bietet sich eine noch atemberaubende Aussicht als beim Abstieg von der anderen Seite der Schlucht. Unteranderem entdeckt der Müller mittels seines mitgetragenen Spiegels (Feldstecher, Fernglas) eine Versteinerung.

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Etwas amateurhaft benennt er diesen Fund als: Dino-Schiss. Wer die steinerne Ka……. in der Landschaft sehen will, muss genau hin sehen. Hier kannst du es versuchen und deinen Blick schärfen:

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Von diesen abwechslungsreichen Blicken abgelenkt, merken wir nicht, wie rasch wir wieder nach oben gekommen sind

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und treten unerwartet schnell, aus den Tiefen des Abgrundes auf die kurvenreich Strasse, welche noch mehr als 22 Kilometer der Schlucht entlang führt.

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Autos fahren hier bloss die Touristen. Meist begleiten sie Radfahrer die uns bei dem heute so sonnigen Wetter in Scharen entgegen fahren. Für den Rückmarsch laufen wir deshalb am Strassenrand in Richtung Monieux. Dabei entdecken wir drei zarten Blüten wie sie sich zur Sonne recken.

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Von da, wo wir den Teich von der Strasse einsehen können, führt ein Schotterweg  steil über die Bergflanke hinunter. Plötzlich beschleunigt ein Gedanke des Müllers Schritte:

„Was, wenn hier Diebe am Tag unterwegs sind und sich Zugang an parkierten Mobilen  verschaffen?“

Fortsetzung folgt …..

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