Banon, Sault und ein Berg

Im Örtchen Baron machten wir schon im letzten Jahr Station. Die Region ist bekannt für den Ziegenkäse der hier in Blätter gepackt wird. Er schmeckt vorzüglich.

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Wir ergattern eine Parkplatz im Halbschatten. Diesen nehmen wir gerne. Der Himmel ist wolkenlos. Die Temperatur steigt.
Wie üblich gehen wir einkaufen

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und schauen uns um, hier, was sich seit dem letzten Jahr verändert hat. In den engen Gassen scheint die Zeit still zu stehen.

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Der Marktplatz ist mit einem neuen Belag gedeckt worden. Auch die Hauptstrasse durch den Ort wurde in Stand gestellt. Die früher von Schlaglöchern durchzogene Hauptachse gleicht einem Babypo. Dazu wurden Hausfassaden neu verputzt und bemalt. Der erfrischende Eindruck lädt zum verweilen. Wir wollen bis vor das Wochenende bleiben, dann ist der grosse Käsemarkt wie wir andernorts bereits auf Plakaten lesen konnten. So wird, so nehmen Müllers an, aus dem beschauliche Ort ein Hexenkessel.

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Wir kaufen in der weltbekannten Buchhandlung am Ort noch ein paar Strassenkarten um am nächsten Morgen beim Abstecher in die Landschaft den Rückweg wieder zu finden. Bei schönstem Sonnenschein fahren wir mit den Fahrrädern los. Die Trikot ohne Ärmel sind die richtigen Kleidungsstücke. Auch heute wird es schnell warm.

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Unsere Ausfahrt führt über den Weiler Redortiers hinaus in eine wilde, von Lavendelfelder durchzogene Landschaft. Vor dem Ort gibt es einen grossen Parkplatz. Der könnte genutzt werden, wenn unten in Banon keine freier Parkplatz mehr zu finden ist.

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Wir geniessen die Abfahrt und staunen wie lange die geht. Wir bemerkten beim Hochfahren und Herumschauen nicht wie weit wir heute gefahren sind. Zurück beim Mobil nutzen wir ausgiebig unsere Dusche, füllen den Wassertank und setzen uns draussen zum Lesen hin.

Nach dem wir die Nacht etwas unruhiger schliefen (Vollmond, Wetterwechsel?) lassen wir das Grauwasser ab, leeren die Toilettenkassette und fahren vom Platz. Heute in Richtung Sault. Da wollen wir die nächsten Tage verbringen. Wir kennen den Stellplatz vom letzten Jahr. Da sind wir schnell wieder weggefahren. Überfüllt, auch dieses Jahr, doch wir bekommen einen Platz nahe bei einem Baum. Warum sein Schatten nicht begehrt wird ist schnell klar, auch die allerbeste Satellitenschüssel empfängt hier kein Signal. Müllers ist das egal, Lesestoff ist genug auf die Reader geladen und eine TV-Abstinenz hat noch keinem geschadet.
Nachmittags drehen wir die erste Rad-Runde Richtung Südosten. Ein wunderschönes Sträußchen in Serpentinen angelegt fahren wir den ersten Hügel hoch. In der Nähe bunkerte die Armee bis vor kurzer Zeit Atomraketen. Uns fährt es kalt den Rücken runter wie wir durch die meterhohen Absperrungen aus Gitterdraht schauen. Alles steht im gewaltigen Kontrast zur wunderschönen, friedlichen Landschaft.

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Wir sehen fruchtbare Felder und Wiesen mit bunten Blumen. Weitere Ziegenherden und wissen bald woher die Grundlage für die ebenfalls bekannten Bauernwürste kommt. So glückliche Schweine sieht man bei uns keine.

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Im Gegenwind schliessen wir unsere Ausfahrt ab. Sind ziemlich müde geworden. Drum strecken wir bald einmal unser Beine auf den Stellplatz, schauen dem Treiben unserer Nachbarn aus Belgien zu. Diese bereiten ihre heiss geliebten Fritten zu. Wir kommen mit ihnen ins Gespräch. Wie vermutet sind wir nach dem dritten Satz Zuhörer einer Hymne auf den nahen Berg der Radfahrer, Mont Ventoux. Den visieren wir für morgen an. Die Beine fühlten sich heute Abend noch gut an.

Am Morgen fühlen sich die Beine immer noch bestens. So starten wir das Abenteuer, den windigen Berg zu bezwingen. Dafür wählen wir die einfachste Route von dreien die möglich sind. Einfach, weil der Ausgangsort Sault auf 800 Metern über Meer liegt. Andere Startorte liegen tiefer. Auf den Gipfel sind es auch so immer noch 1000 Höhenmeter. Wir fahren erst ins Tal um uns der ersten Steigung zu stellen. Mit den rund acht Steigungsprozenten kommen wir gut zurecht. Zumal weiter oben die Hangneigung wieder abnimmt und die Strasse am Hang entlang höher und höher führt. Im Gegensatz zu gestern weht heute ein kühler Wind und Wolken verdecken ab und an die Sonne. Die Aussicht ist trotzdem beeindruckend. Mit lockerem Pedaltritt kommen wir gutgelaunt beim bekannten Chalet Reynard auf einer Meereshöhe von 1400 Meter an.

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Hier rüsten wir uns für die letzen 6 Kilometer. Hier ist der noch nicht viel vom berühmten Wind zu spüren, der dem Berg seinen Namen gab. Ab den ersten Metern wird eine grössere Anzahl Steigungsprozente spürbar. Gefühlt sind es bis zum Ziel weit über deren Zehn geworden.

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Egal, die einmalige Aussicht, die mit einem hochfahrenden Radler, die Fotografen und der pochende Herzschlag lassen einen keine wirkliche Anstrengung fühlen.
Der Empfang ganz oben ist wahrlich stürmisch. Ein eisiger Wind pfeift über die Parkfläche. Die leichten Rennräder legt man besser gleich zu Boden, will Radler nicht zusehen wie seine Karbonrennmaschine in die Brüche geht. Müller fotografiert wenige Bilder, zieht sich warm an und stürzt sich in die Abfahrt. Die breiten Bike-Pneu vermitteln bei dem beschleunigenden Rückenwind trügerische Sicherheit. Müller richtet seinen Oberkörper auf um sich von der anströmenden Luft abzubremsen.

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Da wo die Fotografen stehen, geht bei der rasenden Vorbeifahrt, jeweils ein richtiges Blitzlichtgewitter los. Die wollen also auch von den Abfahrten von Radlern Kapital schlagen. Müller muss an dieser Stelle gestehen, er hat ein gelungenes Bild seiner Anfahrt im Internet bestellt und dies zuverlässig geliefert bekommen.
Ab dem Chalet wird die Rückfahrt über die Strecke von 20 Kilometern zur Genussfahrt, mit kurzen Zwischenhalten um in Ruhe nochmals in die Landschaft zu schauen.

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Abends gönnten wir uns und den müden Beinen einen grossen Wein, jedoch nicht die ganze Flasche.

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Fortsetzung folgt …..

 

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