Wie die meisten Leute auch, fällt der Müller auf vier gummierten Rädern in Frankreich ein. Aus CH anreisend, ist er sich an viele Autos, die dicht vor einander herfahren, gewohnt. Wie die Landesgrenze zu Frankreich überquert ist, werden die Abstände zwischen den Vehikeln werden merklich grösser und die Fortbewegungsmittel der hiesigen Verkehrsteilnehmer eher kleiner. Despektierlich würde man sagen: „schnuggliger“.
Müller fühlt sich pudelwohl, nicht mehr so eingeengt wie in CH. Von Gedränge keine Spur. Bei den Überholmanöver auf der Autobahn, wird sofort auf die rechte Spur zurückgefahren. Der Verkehrsstrom bleibt schön fliessend. Nicht wie in CH, wo alle links weiter brettern. Richtig nett bei den Franzosen Auto zufahren. Man hat Zeit und Musse oder Müller täuscht sich gewaltig.
Tuckert der mit seinem Reisemobil FRIDOLIN auf einen Verkehrskreisel zu, tun sich andere Welten auf. In Sekundenbruchteilen folgt das Ende des friedlichen miteinander dahinfahrens. Wer zögert bleibt draussen, vor dem Kreisel stehen und muss zuschauen. Da donnern 40-Tönner ungebremst ins Rund. Kleine Blechkarossen kommen wie aus der Pistole geschossen daher. Wer glaubt er könne mit Blinkzeichen auf seinen Fahrrichtungs-Wunsch aufmerksam machen, hat sich geschnitten. Der Zögerliche wird irgend wann mit intensivem Gehup ins Rondell getrieben und von beiden Seiten in die Zange genommen. Wer die Nerven verliert und nicht tüchtig auf das Gaspedal steht, entgeht dem ewig Kreiseln nicht.
So gilt, rein ins Gewühl, dabei immer schön links geblinkt, bis die angepeilte Ausfahrt sichtbar wird. Schnell rechts geblinkt und mit Garacho raus aus dem Teufelskarussell. Alles richtig gemacht? Nichts passiert? Dem französischen Verkehrsmolch wieder mal von der Schippe gesprungen?