Frau Müller will raus, am liebsten an die Sonne versteht sich. Er, der Herr Müller sitz mit seinem Klappi gedankenversunken am runden Tisch. Draußen scheint wirklich die Sonne. Es gibt für den Müller keine Ausrede in den vier Wänden zu bleiben.
Nur wenig später hält das Automobil mit den Müllers an Bord auf einem gekiesten Parkplatz zwischen Wald und See. Die Sonne ist weg. Frau Müller stört dies nicht. Zur Erinnerung, sie wünschte sich draussen an der Sonne zu sein. Müllers Gedanke: „Da stimmt was nicht!“ Beide schlüpfen in die Wanderschuhe. Man weiss nie ob der Rundweg zwischen See und Wald nass und dreckig, oder trocken und gut begehbar ist. Heute geht es sich leicht. Die Trockenheit schaffte alle Feuchtigkeit von Wurzeln und Steinen. Man kann gemütlich dahin schlendern und dabei dem Rascheln des gefallenen Laubes zuhören.
Wie Müller mit einem entzückten Seufzer stehen bleibt, ist Frau Müller schnell zur Stelle. Zieht mit einem Lächeln einen baumwollenen Pilzsack aus ihrer Jackentasche. Richtig gedacht, für Pilze geht Frau Müller meilenweit, egal wenn der Hochnebel die Sonne versteckt.
Ja es gibt hier noch Anfangs November essbarer Pilze. Zwar sind es nicht die von Müllers Frau erhofften Herbsttrompeten, aber die gefundenen Röhrlinge nehmen wir gerne und ändern das Menü vom heutigen Abend.
Na, da hat sich das mit dem Spaziergang doch gleich doppelt gelohnt! Hat’s geschmeckt? ^^
LG Michèle
Die Belohnung schmeckte als „Pilz auf Toast“ ausgezeichnet. Der Fund war eine echte Überraschung.
Lg vom Müller
Da kann ich die Frau Müller sehr verstehen – einerseits wegen der Sonne, andererseits wegen der Pilze, wenn die Sonne schon so unfair ist und einfach verschwindet. Aber auch sonst gab es ja doch so einiges so sehen und zu hören. Ich mag solche leise raschelnden Herbstspaziergänge sehr. Und wenn es dann noch so eine schöne lukullische Belohnung gibt … Herz, was willst Du mehr?
Liebe Grüße schickt die Silberdistel