Die Nacht auf dem Stellplatz in Breisach verschlafen wir wie Murmeltiere. Die Heizung startet um 07:00 Uhr. Noch eine halbe Stunde dösen bevor Müller sich in den Waschsalon begibt. Das Warmwasser ist noch nicht so richtig heiss. Erinnerungen an Militärdienstzeiten kreuzen die müllerschen Hirnwindungen. Nach dem Schichtwechsel im Salon bereitet Müller das Frühstück, derweil Frau Müller sich mit noch mehr Schönheit ausstattet.
Nach dem Frühstück, frische Brötchen wurden ans Mobil geliefert fahren wir los. Erst über Landstrassen, dann über die Autobahn kommen wir zügig voran. Wir passieren die französische Grenze. Müssen beim ersten Kreisel für mehrere Polizisten das Tempo drosseln. Werden schliesslich weiter gewunken. Die Fahrt führt über mehr als 20km durch ein Waldgebiet. Auf der schmalen Strasse ist Fahrzeuge kreuzen lassen schon beinahe ein Kunst. Dank diesem Ausflug in die Natur sind wir schnell in Bad Bergzabern unserem Ziel. Den Ort haben wir wegen seiner kleinen feinen Therme mit Salzgrotte ausgesucht. Zur Unterbringung des Reisemobiles fahren an den Liebfrauenberg hoch. Bei der Familie Hitziger sind wir auf ihrem Weingut herzlich willkommen. Wir finden noch eine passende Lücke zwischen schon hier stehenden Wohnmobilen.
Zur Probe erstehen wir bei Frau Hitziger zwei verschiedene Flaschen Rotwein und eine Flasche Sekt und bezahlen das Platzgeld für drei Tage. Wie alle Flaschen verstaut sind, spazieren wir los runter ins Städtchen zur Therme. Die Touristen-Info ist zwar geschlossen, aber wir finden genug papierenes Informationsmaterial für ein späteres Studium im Mobil. Zum Baden in die Therme wollen wir morgen.
Nun müssen wir uns noch im Ort umsehen. Viel Spannendes finden wir zwar nicht, aber eine unscheinbares Café mit Konditorei zieht uns magisch an. Die Auswahl an Torten und Kuchen ist riesig. Wir sind überwältigt, wissen kaum was wir zum Kaffee bestellen wollen. Für was wir uns entschieden haben braucht aus kalorientechnischen Gründen unser Geheimnis. Die Schnitten schmecken vorzüglich und der Kaffee ist echt gut. „Kein Lührliwasser“, sagt der Müller passend.
Zurück zum Mobil gehen wir einen kleinen aber steilen Umweg zum Aussichtsturm über dem Städtchen.
Auf dem Turm bläst ein zügiger Wind der uns nicht lange oben verweilen lässt. Bis zum Weingut sind es nur noch wenige hundert Meter wie ein feiner Landregen einsetzt.
Wir setzen uns ins Mobil um zu lesen und zu schreiben. Unterdessen saugen sich die im Wasser eingelegten Pilze voll. Zum Nachtessen gibt es ein Pilzrisotto mit selber gesuchten und getrockneten Steinpilzen. Dazu einen Rotwein vom Winzer Hitziger um die Ecke. Wir schlafen sicher bestens. Eine ganze Flasche für zwei, da sagt der Müller: „Prost“.
Wieder eine hübsche Schilderung eurer Urlaubstage! 🙂
Hab ich schon mal erwähnt, dass ich das Wort „Bad Bergzabern“ gefühlt schon etwa 500.000 mal gehört habe? Mein Freund in jungen Tagen und späterer Ehemann wurde dorthin in die Grundausbildung der Bundeswehr geschickt. Noch Jahre später berichtete er ausführlich von seinen Heldentaten in diesen drei Monaten. 😉
Jetzt weiß ich für was die großen Gebäude am Ortsrand sind. Dank für deinen Kommentar.
Ach, dann hatte dieser Grundwehrdienst doch noch seinen Sinn, nach all den Jahr(zehnt)en! 😉