Wir verabschieden uns vom Lago Maggiore um über die Berge zum Lago Orta zu fahren. Wir kurven durch eine Landschaft die wirklich hüglig genannt werden darf. Manchen Ortes werden plötzlich enger gestaltete Strassen zur grossen fahrerischen Herausforderung. Die paar Steigungsprozente (10% sind es zwischen durch bestimmt) bereiten uns keine Mühe. Nach dem Befinden von Fridolins Motor (Fridolin ist der Name unseres Wohnmobiles) fragen wir nicht.
Bei der Anfahrt zum Stellplatz, welcher im Führer als der lauschigere der beiden hier vor Ort beschrieben wird, muss Frau Müller ihre Fahrkünste nochmals richtig in Szene setzen. Die Zuschauer können mitansehen, wie die Steuerkünstlerin die enge Haarnadelkurve sowie die Passage zwischen falsch parkiertem Auto und Baumstamm ruckizucki hinter sich bringt. Wir wählen einen Platz an der Sonne damit die Solaranlage den Bordbatterien so richtig Dampf macht.
Den touristischen Ortskern erreichen wir zu Fuss in 20 Minuten. Zurück sind es ein paar mehr, schliesslich muss auf kurzer Distanz eine ansehnliche Höhe zum Parkplatz überwunden werden. Vorerst schlendern wir wir durch ebene, enge, schattige Gassen.
Sobald man jedoch den alten Ortskern verlässt, steht man in der prallen Sonne. Jetzt ist der Strohhut aus der Provence auf Müllers Haupt goldrichtig. Kurze Hose und Sandalen sowieso. Wir steigen wieder hoch zu unserem Parkplatz. Dabei verdunstet der eine und andere Schweisstropfen nicht bloss an unserer Stirn. Die Shirt bekommen Schweissflecken. Doch die Sache lohnt, oben angelangt bekommen wir eine schöne Sicht auf den See und viele Kappellen am Wegesrand.