Im Norden des Piemont

Das Reisemobil steuern die Müllers dieses Jahr Richtung Süden. Clever wird der Strassenbericht gehört, bevor der Zündschlüssel gedreht wird. Stau am Gotthard, Empfehlung: Route über den San Bernardino nehmen. Machen wir!
Resultat: Nach Unfall, Autobahn bei Thusis gesperrt, ausweichen auf die alte Strasse. Nur, das machen viele und so kommt des Müllers Mobil hinter der zweiten Strassenbiegung zu einer ungeplanten Ruhepause. Zum Glück im Schatten einer Brücke unter der gesperrten Autobahn. Vor, wie hinter uns eine Blechkolonne. Manch einer stellt sich neben sein Fahr- Pardon Stehzeug, schaut mit mehr oder weniger heiterer Mine auf den Asphalt oder zu den Wanderer drüben auf der anderen Talseite, wie diese lachend zu uns hinüberschauend eine Hängebrücke überschreiten. Andere Steher beginnen wie wir ein Gespräch mit wildfremden Leuten. So erfahren wir von der Fahrerin aus dem Wagen vor uns, dass sie, wie wir ins Piemont fährt, der von ihr mitgeführte Hund gerade sieben Monate alt geworden ist und wir unbedingt diese oder jene Örtlichkeit in den Städten Alba und Biella ansehen müssen.

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Nach gefühlten 10 Minuten, tatsächlich waren es über 40 Minuten (Unterhaltung sei Dank), fahren die ersten Fahrzeuge vor uns los und wir hinterher. Die Polizei hat einen Einbahnkorridor eingerichtet. Wir kurven über eine enge Strasse vorbei, an 40-Tönner die nach uns talwärts fahrend, dem Chaos die absolute Würze verpassen werden. Wir passieren Kilometer für Kilometer stehende Fahrzeuge mit Insassen die in die andere Richtung vorankommen möchten und stellen uns vor wie lange die warten werden bis sie endlich in den Korridor fahren können. Für uns geht es in flüssigem Tempo zum und durch den San Bernardino-Tunnel runter in die Leventina in die Stadt Bellinzona. Wir richten uns auf dem ausgeschilderten Stellplatz ein, gehen anschliessend in die Stadt einkaufen.

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Der Abend wird bis zum Eindunkeln von Parkplatzsuchern unruhig gemacht. Nebenan findet der erste Eishockey-Match der Saison statt. Das ultimative Ereignis für die Region, wir mitten drin. Nach Mitternacht und dem Abzug der letzten besoffenen Jugendlichen fallen wir in den verdienten Schlaf.

Nach dem Frühstück verlassen wir den Parkplatz unter der Brücke beim Eisstadion in Richtung Süden. Ziel ist der Langensee besser bekannt unter dem Namen Lago Maggiore. Über die teils enge Strasse fahren wir am Westufer nach Cannobio. Am Fluss, wie nicht anders möglich auch mit dem Namen Cannobino. Gibt es einen Stellplatz für Reisemobile. Hier platzieren wir uns nahe am Zugang des Platzes in eine Lücke die ein gerade weggefahrenes Mobil hinterlässt. Der Untergrund ist naturbelassen. Die Sanitäranlagen inklusive einer Dusche (nur kaltes Wasser) ist spartanisch eingerichtet. Dafür kann man gemütlich hinter dem Mobil sitzend, seine Augen über das Flussbett schweifen lassen.
Uns zieht es in die Stadt und das Seeufer. Heute Samstage geht es hier beschaulich ruhig zu und her. Noch, denn morgen wird dies ganz anders sein. Sonntags ist im Städtchen MARKT. Wir geniessen heute die leeren Gassen, den Espresso und die Aussicht auf den See.

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Sonntag, Markt, nichts wie weg!! Müller holt nach dem Frühstück die Fahrräder hervor. Die Fahrt führt auf der gegenüberlegenden Flussseite ein Stück das Tal hoch. Aber nur bis Orrido di Sant Anna. Wir staunen, dass sich hier Menschen in die schmale Schlucht wagen um im Fluss zu tauchen.

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Auf der anderen Talseite fahren wir erst wieder in Richtung See, dann ein Stück am Ufer entlang in Richtung CH, genauer bis nach Nizzolino. Da biegen wir zum Berghang hin ab. Jetzt ist fertig mit Gemütlichkeit. Müller schätzt die Steigung auf durchschnittlich mehr als 10%. Doch die Schufterei lohnt. Der Ausblick von da oben ist prächtig. Obschon, das Wetter einen Dunstschleier über die Landschaft legt.

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Auf der Rückfahrt machen wir noch einen Abstecher zum dem Marktteil, wo Lebensmittel eingekauft werden. Müllers Rucksack wird mit Früchten, Käse und Würsten beladen. Zurück am Reisemobil geniessen wir gemeinsam die Ruhe mit der Katze vom Nachbarhaus, machen Pläne für die kommenden Tage, bis auch uns die Mücken ins Fahrzeug treiben.

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4 Kommentare zu „Im Norden des Piemont“

    1. Hallo Heinz, danke für deine Frage. Der Tunnel muss noch gebohrt werden. 😉
      Jetzt wo der Gotthardbasistunnel in Betrieb geht, müssen die Mineure was Neues zu tun bekommen!
      Nun mach ich mich an die Korrektur ….

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