Unser Mobil rollt aus der Tiefgarage. In dieser Jahreszeit, Anfangs Februar lassen die meisten Mobilfahrer solches bleiben und sitzen am warmen Ofen in ihrer Stube. In diesem Jahr sind in den mittelschweizerischen Landen laue Temperaturen und keinen Schnee die Norm. Das wollen wir nutzen. Fahren darum auf der Autobahn in Richtung Bern.
Bei Kirchberg nehmen wir die Ausfahrt Richtung Burgdorf. Ausserhalb, in Oberburg finden wir auf einem Bauernhof einen Stellplatz der ganzjährig geöffnet hat. Müssen jedoch feststellen die Anbieter mit unserem Eintreffen vorzüglich zu überraschen. Wir beschliessen trotz dem eine Nacht zu bleiben.
Stellen das Mobil hinter das Haus und marschieren anschliessend nach Burgdorf vor.
Da erkunden wir den Schlosshügel. Das Museum ist ausgerechnet heute nicht geöffnet. Die Aussicht auf die Emme ist sehr schön.
Dafür hat in der Altstadt eine Konditorei geöffnet. Ihre Auswahl an Patisserien ist der Hammer. Wir sind nicht die einzigen Entdecker der Köstlichkeiten. An der Verkaufstheke ist ein Riesenandrang. Wir sitzen und geniessen. Über Pfunde wird vielleicht später nachgedacht.
Das Nachtessen nehmen wir im Restaurant hoch über Oberburg ein. Vorausschauend steckten wir unsere Taschenlampen ein um uns den Weg beim Wiederabstieg auf dem schmalen Kiesband auszuleuchten. Alles geht gut. Wir kommen nach dem Marsch im steilen Gelände wohlbehalten unten an.
Nach einer unglaublich ruhigen Nacht, das Schlagen der Kirchenglocken zum Zweck der Stundenangaben wurde bis 06:00 Uhr ausgesetzt, fahren wir nach dem Frühstück zum Parkplatz beim Schwimmbad in Burgdorf. Schwimmen dort etwas mehr als einen Kilometer im kühlen Hallenbadwasser, bevor wir im kleinen Einkaufszentrum neben an noch ein paar Lebensmittel besorgen. Zurück beim Mobil wird das Navi hervorgeholt. Die Koordinaten um die Anfahrt auf den Blue Berry Hill einfach zu machen, sind ruck zuck eingegeben.
Erst bei der Ausfahrt vom Platz auf die Hauptstrasse bemerken wir die zurückgeklappten Sperrbalken gegen Fahrzeuge die höher als PkW’s sind. Bei der Anfahrt haben wir die übersehen. Somit ist hier das wilde Campen nicht ohne weiteres möglich.
Jetzt geht es in die Hügel des Emmental. Ein Auf und Ab ist garantiert. Neue Ausblicke ebenfalls.
Wir finden mit Navi-Hilfe den in einer deutschen Wohnmobil-Zeitschrift empfohlene Stellplatz im ersten Anlauf. Sind völlig überrascht einen solchen in CH vorzufinden.
Die Infrastruktur ist vom Feinsten. Bloss aus dem ausserhalb an die Hauswand montierten Wasserhahn läuft kein Wasser. Abgesperrt wegen Frostgefahr. Das können wir verstehen und bedienen uns am nahen Brunnen mit Hilfe der Giesskanne.
Heute kochen wir selber. Nach dem Abwasch setzen wir uns hinter die Frontscheibe und geniessen den Sonnenuntergang.
Eine Wucht aber viel zu schnell vorbei.
Nach einer wiederum lautlosen, tiefschlafenden Nacht, kein Kirchturm weit und breit wachen wir spät auf. Das Frühstück nehmen wir unter einem wolkenüberzogenen, graufarbigen Himmel im Fahrzeug ein. Die Aussentemperatur ist überraschend hoch. Rund acht Grad. Draussen weht ein warmer Wind. Unten im Tal sehen wir Raureif bedeckte Wiesen. Verkehrte Welt!
Bei der Heimfahrt lesen wir unten in Dürrenroth am Fahrzeugthermometer bloss noch 2°C ab. Die Fahrt über Huttwil, Sursee und Luzern bietet nichts erwähnenswertes.
Zusammengefasst: Auch in der Schweiz finden sich schöne Plätzchen für den Womo-Fahrer.