Am Morgen liegt Hochnebel über dem Tal der Murg. Trotzdem machen wir uns für eine Radtour bereit. Wir ziehen uns sehr warm an, was wir nicht bereuen und auch während dem ersten längeren Aufstieg nicht ändern.
Wir sind in nordwestliche Richtung nach Kohlwald auf der Hauptstrasse unterwegs. Bevor diese endet wenden wir die Fahrtrichtung nach Südost, also genau in die andere Richtung, bis wir abermals die Richtung wechseln und wieder nordwestlich den Hang hochfahren. Nun ist erstmal Schluss mit Steigung. Die Strasse verläuft flach dem Hang entlang. Ihr Untergrund ist mit Natursteinen gepflastert. Die Fahrräder und wir werden arg geschüttelt. Schliesslich wechselt der Belag den Fahrweges und ist ab da geteert. Dafür steigt die Strasse nun steil an.
Nach längerem Anstieg wird diese wieder flach und ist mit einem Kies belegt. Orientieren kann man sich mit der mitgebrachten Karte sehr gut. Bloß einmal ist eine Schutzhütte an unserer und nicht wie eingezeichnet eine Strasse tiefer gelegen. Wir lassen uns nicht verwirren und fahren weiter. Bis zu einem Feuchtgebiet welches wir zwecks Pilzbeschaffung näher ansehen wollen. Die Endtäuschung ist ziemlich gross. Das Gebiet ist ausgetrocknet. Kein Pilz weit und breit.
Wir fahren in Richtung Huzenbüchersee weiter. Dabei nehmen wir eine Abkürzung. Der Weg ist schmal und streckenweise in der Mitte und am Rand seltsam umgepflügt. Schnell begreifen wir, wer für dieses Werk verantwortlich ist. Eine Wildschweinrotte war da auf ihrer Futtersuche unterwegs gewesen. Wir aber sehen keine Borste und sind darüber nicht unglücklich.
Wieder auf einer ansteigenden Waldstrasse fahrend erreichen wir den Aussichtspunkt auf den Huzenbüchersee. Immer wieder schieben sich Wolken zwischen die Sonne und uns. Was ziemlich nervt. Da am Aussichtspunkt die Bise mächtig kalt daher bläst. Schliesslich sind die Fotos doch noch einigermassen gelungen im Handy und im Fotoapparat gespeichert, sodass wir weiterfahren könne.
Nach weiterem Ab- und auffahren sind wir auf dem Überzwercher Berg. Von da rollen wir mal bergab, mal strampeln wir kurz berghoch weiter in Richtung Ruhestein an der Schwarzwald Hochstrasse. Hier kehren wir nach dreieinhalbstündiger Fahrt ein. Essen was Gutes und trinken ein Bier. Natürlich alkoholfrei, denn anschliessend geht es in die Abfahrt nach Baiersbronn. Über 400 Meter Höhenunterschied dürfen wir runterfahren. Wir ziehen uns warm an bevor es los geht. 17 km runterfahren sind bei dieser Bise kein Zuckerschlecken. Wir sind froh, wenn sich uns ab und an wieder eine kurze Steigung entgegen stellt.
Beim Reisemobil angelangt leeren wir die Rucksäcke und fahren anschliessen zum Einkaufen. Danach Schwatz mit den Nachbaren, Wäsche waschen und kleines Nachtessen. Darauf selber sauber geschrubbt, schreiben wir noch Tagebuch und Ansichtskarten nach Hause.
Ein ausgetrocknetes Feuchtgebiet verdient seinen Namen ja auch nicht unbedingt. 😉
Richtig, wie umgekehrt ein Trockengebiet nicht im Wasser ertrinkt. Auf unserer topografischen Karte war ein Sumpfgebiet eingezeichnet. OK, die Karte wurde vor 10 Jahren gedruckt.
Okay, in 10 Jahren kann sich schon mal was verändern, dass aber gleich ein ganzer Sumpf austrocknet… *wunder*
Da hat bestimmt jemand den Stöpsel gezogen oder für zuwenig Nachschub gesorgt. Vermute den Wettergott als Täter. Wir sind doch nicht an veränderter Umwelt schuld! 😉
Nein, wir doch nicht. Höchstens die Anderen.