Der Drôme entlang aufwärts, fahren wir vorbei an Crest bis zum Dorf Saillans. Auf dem Stellplatz am Rand der Siedlung klingt uns beim Einparken Musik in die Ohren. Nichts wie raus und nachgeschaut wer den da Grund hat uns derart nobel zu empfangen. Schnell stellt sich heraus, dass die Blechinstrumente nicht für uns geblasen werden. Unter einem improvisierten Festzelt versammelt sich eine Hochzeitsgesellschaft. Braut und Bräutigam sind vor dem Regen gerade unter die aufgespannten Planen geflohen. Es wird gelacht, getratscht und Musik gemacht. Wir mitten drin.
Wie sich die Gesellschaft aufmacht um beim Jawort des Brautpaares im Hause des Maître dabei zu sein, laufen wir ein Stück mit in die schmalen Gassen des Dorfes. Zu unserer Überraschung erklingt aus kleinen Lautsprechern wiederum Musik. Nur ist die von ganz anderem Charme. Klingt nicht von da und doch passt sie irgendwie hier her, zwischen die vielen alten Gemäuer. Nun können wir auch die vielen kleinen Plakate welche an mancher Häuserecke mehrere nebeneinander aufgeklebt worden sind zuordnen. Das Rätsel um die Schaufensterdekorationen ist so auch gelöst.
Dieses Wochenende ist in Saillans dem argentinischen Tango gewidmet. Mit Musik und noch mehr Tanz.
In einem Lokal werden wir gar zu einem Kursus für Anfänger geladen. Ich verzichte, um mich meinem Fotoapparat zu widmen und mit dessen Hilfe den einen Schnappschuss einzufangen. Mehr geht nicht. Man beachte den strengen Blick der Dame mit der Kurzhaarfrisur auf dem folgenden Bild ganz links. Anfänger lassen sich beim Üben nicht gerne zuschauen.
Wir setzen unseren Dorfrundgang fort. Ich will noch ein Glas Honig kaufen. Der Regen prasselt weiter auf unseren Regenschirm.
Wie mir scheint, war da jemand ganz und gar froh, dass er sich dem Fotografieren widmen musste und keine Hand frei hatte zum tanzen. 😉
Du hast recht, obschon, gejuckt hat es in den Kniegelenken schon.