Die Glocke an der Wohnungstür gibt schrill Signal. Ärgerlich, den es ist Sonntagmorgen um 09:00 Uhr und die Zeitung liegt neben einem duftenden Espresso auf dem Frühstückstisch.
Auf der Türmatte steht verschüchtert Margrit, die über 85-jährige Nachbarin vom 4. Stockwerk. Den Blick entschuldigend gesenkt, stammelt sie: „Sie geht einfach nicht rein. Fluchen hat auch nichts genutzt. Kannst du mir bitte helfen?“
Müller stapft neben der Nachbarin die Stiegen hoch. Sie schlägt trotz ihren künstlichen Kniegelenken ein flottes Tempo an. In ihrer Küche angekommen beteuert sie nochmals, neben fluchen alles versucht zu haben. Nach der gründlichen Reinigung jedoch bringe sie die Teile nicht mehr zusammen.
Auf dem Küchentisch liegt eines der verfluchten Dinge. Die beiden anderen stecken wie vorgesehen in ihren Fächern. Mit überzeugtem Griff zieht Müller eines heraus, schaut ins Innere und entdeckt im hinteren Teil ein schräges Ansteigen der Kühlschlangen.
„Jedes Ding an seinen Ort, erspart viel Zeit, manch böses Wort“, dieser Satz seiner Mutter kommt Müller in den Sinn, bevor er seiner Nachbarin erklärt welche der Schubladen vom Gefrierschrank, warum in welches Fach gehören.
Schade, dich könnten wir gut als Nachbarn der Chaosbude brauchen.
Sonntagmorgen in Ruhe Espresso trinken, wäre dann für dich gestrichen. 😉
Wieso nicht?
Erst die Nachbarschaftsarbeit, dann das Nachbarschaftsvergnügen bei einem Chaos-Espresso.
Das erinnert mich grad daran, dass ich auf kaltes, wirklich kaltes Wetter warte, um die Gefrierschränke abzutauen. Wenn ich dann nicht mehr weiss, welche Schublade wohin kommt, weiss ich wenigstens, an wen ich mich wenden kann.
Gefrierschränke?
Da werde ich ne Menge Zeit für das Flohnmobil-Gefrier-Schubladen-Memory einplanen müssen.
Wie gut, dass du diese Aufgabe nicht unterschätzt! Bis alle Fischli, Pilzli und Fleischli wieder richtig einsortiert sind, braucht es ganz schön viel Grips. 😉
Du bemerkst in deinem 1. Kommentar die Gefrierschränke.
Wenn für Fischli, Pilzli und Fleischli je einen Gefrierschrank im Einsatz steht, werde ich die Aufgabe mit Bravour meistern.
Es braucht kein bösen Worte. 😉
Ich hab nicht verstanden, was Schlangen in einer Gefriere zu tun haben und warum sie schräg ansteigen. Was ich aber kapiert habe ist, dass die Schubladen falsch drin waren und dass du als Nachbar ein Glücksfall bist! 🙂
Ich danke für das Glücksfall-Kompliment.
Gefrierschlangen sind winterharte Lebewesen aus der Gattung der Kühlschränke, welche von deren Hersteller schräg ansteigenden konstruiert sind, damit ältere Mitbewohnerinnen sonntags in aller Früh technische Unterstützung mit Schwatz-Garantie bei Müller anfordern können. 🙂
Bei mir ist nur eine Eisschicht hinter den Erbsen. Schlangen hab ich keine gefunden. Drum kommen bei mir keine Müllers vorbei, jetzt wird mir das klar… 😉
Eisklare Sache, beim Abtauen des Gefrierkastens vorsichtig vorgehen!!!
Falls Schlangen eiskalt hinter Erbsen hervorschnellend zubeissen. 😉
Die Theorie sieht nicht selten anders aus als die Praxis…. Bei mir jedenfalls!!!… Meine Schublädli gehen glaub auf jeder Rille rein!
Starte gut in die neue Woche
Herzlich Brigitte
Bin gut gestartet, in die Neue (Woche).
Manches was erst ganz einfach scheint, kann einem schnell zu denken geben.
Wünsche dir auch eine Gute (Woche)
Müller
Wer solche Nachbarn hat, braucht nicht selbst zu denken. Würde ich auch sofort einstellen und Dich schamlos ausnutzen. Gab es da nicht noch das Bügelangebot?
Ich glaub du hast den Richtigen gefunden.
Butler meine ich.
Es grüsst der Gelegenheits-Hausmann aus dem Norden
Naja, beim Butler „da ist noch Potenzial“ wie es so schön heißt. Im Allgemeinen bin ich eher eine Anhängerin von „Selbst ist die Frau“. Damit bin ich bisher immer ganz gut gefahren. 🙂
Richtig, wenn es ein Mann kann, kann es nicht so schwierig sein!
*lol* Na, wenn Du das sagst, dann glaube ich das mal.
Aufgepasst, glauben macht nicht immer glücklich.