Der Raum ist nicht gross. Vielleicht 5 x 8m schätzt Müller. Mitten drin stehen zwei Holztische. Hinter jedem der Tische steht ein Mann. Schaut nach vorne geneigt auf die Tischplatte vor ihm, beziehungsweise auf das was auf der ausgebreitet wird. Fragt den oder die ÜberbringerIn nach Namen und Wohnort und schreibt beides, samt Tagesdatum in die obere Blatthälfte eines vor ihm liegenden Schreibblockes.
Auf der anderen Seite der Tische warten Leute. Nervös schauen und hören sie zu wie die beiden Männer konzentriert die Waren prüfen und Dem oder Der welcher diese auf die Tischplatte geleert hat erklären, warum dieses oder jenes Stück in den grossen, hinter den Männern gestellten Abfalleimer geworfen wird. Derweil das enttäuschte Gesicht auf der anderen Tischseite immer länger wird, wenn von der mitgebrachten Ware nur wenige oder gar keine Stücke im Behälter auf der Digitalwaage zu liegen kommen. Immer wieder schaut der Rest der Leute in ihren mitgebrachten Warenbehälter. Zufrieden lächeln die, welche keine Stücke als Kandidaten für den Abfallsack erspäht haben. Die, welche nicht sicher sind machen sich klein, lachen bloss aus Verlegenheit und würden am liebsten im Boden versinken. Dieser ist aus Beton und verschluckt garantiert keinen. Auch nicht denjenigen, der seine Ware im Plastiksack mitgebracht hat, dafür eine ausführliche Predigt zum ordentlichen Warentransport zu hören bekommt und künftig mit einem geeigneten Behälter im 5 x 8m Raum auftauchen wird.
Alles was in den Behälter auf der Digitalwaage zu liegen kommt, wird von den Männern namentlich auf dem Schreibblock notiert. Dazu das angezeigte Gewicht in Kilogramm. Für Müller sind es diesmal 3kg Täublinge (keine Tauben, gemeint sind Pilze). Der Schreiber hinter seinem Tisch stehend, setzt seine Unterschrift unter die Aufstellung, reisst die Liste vom Block, legt das Durchschlagpapier unter die nächste Formularseite im Block und ruft: „Der Nächste bitte!“
Gut dass es die Pilzkontrolle gibt.
Frau Flohnmobil lässt im Zweifelsfall lieber mal einen Pilz im Wald stehen, als dass sie in der Pilzkontrolle zur Indenbodenversinkkandidatin wird.
Ausserdem ist bei uns die nächste Pilzkontrolle zu weit weg. Der Weg stünde in keinem Verhältnis dazu, dass Frau Flohnmobil in der Regel für ihre Pilzaktivitäten kein Auto braucht.
Auch ich lasse unbekannte Pilze stehen und nehme maximal ein grosses und ein kleines Exemplar mit zur Kontrolle.
Die ist zu Fuss in wenigen erreichbar.
Im heimischen brandenburgischen Wald brauchte ich keine Pilzkpontrolle. Hier allerdings weiß ich nicht einmal, wo ich nach Pilzen suchen sollte (mal abgesehen vom Markt). Das ist noch eine Bildungslücke.
Bin gespannt ob du auf einem eurer Märkte in Bari welche findest.
So einfach wie bei Frau Flohnmobil in der Provence wird es kaum werden.